WISSENSWERTES  ZUR  E-MOBILITÄT

Stand Mai 2023


Tanken bzw. Laden

Zahlreiche Energieversorger, Verbundnetze und Provider bieten Strom im Einzelbezug oder über einen Volumentarif. Die durchschnittlichen Kosten einer Kilowattstunde von ca. 40 Cent - wenn auch zurzeit sehr volatil - führen zu Fahrtkosten von etwa 8 Euro auf 100 Kilometer, während kostenlose Lademöglichkeiten (Ikea, Lidl, Kaufland, Arbeitgeber, Restaurants, etc.) seltener werden.

Auf der Autobahn gibt es unterdessen an fast allen Raststätten und Autohöfen e-Ladesäulen. Auch innerstädtisch findet man sie an Parkplätzen, in Parkhäusern und in der Nähe von Restaurants, Kliniken und Geschäften. Anders als mit einem Verbrennungsmotor fährt man also nicht extra tanken, sondern lädt sein e-Auto eher nebenbei, so auch bei der Arbeit oder zu Hause. Die Investition in eine Wallbox am eigenen Haus sollte man nicht allzu lang hinauszögern: Zwar ist nach 8 Stunden Laden an der Haushaltssteckdose über Nacht der übliche Tagesverbrauch eines e-Autos mehr als nachgeladen, eine Schuko-Steckdose ist jedoch nicht für eine Dauerleistung von 3,7 kW ausgelegt: Es besteht Brandgefahr! Auch die fehlende Stecker-Arretierung, lange Ladebereitschaftszeiten beim Auto und das Gewicht des Notladekabels, das an der Steckdose zieht, sprechen gegen das Laden über die Haussteckdose. Unterdessen lässt sich eine Wallbox für moderate 300 Euro anschaffen und für weitere 200 Euro installieren.

Um die Ladezeiten besonders für Langstrecken zu reduzieren, werden im öffentlichen Raum immer mehr sogenannte Schnellladestationen errichtet: Bei 150 kW Ladeleistung benötigt eine 75-kWh-Batterie ganze 30 Minuten zum Aufladen und bei den neuen Super-Schnell-Ladern mit 350 kW gerade mal 13 Minuten - das ist dann für die Kaffeepause schon knapp. Die Verkürzung der Ladezeiten an Schnellladesäulen lassen sich die Anbieter allerdings gut bezahlen: Doppelte Preise in Höhe von 70 oder gar 90 Cent pro Kilowattstunde sind keine Seltenheit. Zurzeit gibt es in Deutschland 70.000 e-Ladepunkte - mit stark steigender Tendenz - im Vergleich zu 14.000 konventionellen Tankstellen.


Verbrauch

Der Verbrauch eines Elektrofahrzeugs liegt typischerweise bei 20 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer Fahrstrecke, kann jedoch je nach Fahrweise zwischen 15 kWh (bei Tempo 100) und 70 kWh (bei 233 km/h) extrem schwanken. Auf der Rennstrecke reicht eine elektrische Tankfüllung einer 75-kWh-Batterie also gerade mal für gute 100 Kilometer, während man bei gemächlicher Fahrweise 500 Kilometer weit kommt.


Betriebskosten

Eine staatliche Kaufprämie von bis zu 4.500 Euro, 10 Jahre keine Kfz-Steuern, THG-Prämie, vielerorts kostenloses Parken und Laden summieren sich bereits zu einem erheblichen Kostenvorteil. Der Herstelleranteil der Kaufprämie von zusätzlichen 2.250 Euro ist in die ausgewiesenen Fahrzeugpreise bereits eingerechnet, sodass dieser Teil der Förderung nicht in demselben Maße spürbar wird wie die staatliche Erstattung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). 

Der weitaus größte Kostenvorteil ergibt sich allerdings aus dem laufenden Betrieb eines Elektrofahrzeugs: Es gibt keine Wartungskosten für Ölwechsel, Zündkerzen, Anlasser, Kühlkreislauf, Wasserpumpe, Keil- und Zahnriemen, Starterbatterie, Lichtmaschine, Getriebe, Kupplung, Auspuff, etc. Lediglich Kosten für Reifen und Bremsen verbleiben. Die Elektrofahrzeuge des Herstellers Tesla beispielsweise erfordern überhaupt keine Jahresinspektionen. Aus diesem Umstand erklärt sich auch die Zurückhaltung der konventionellen Autohändler und Werkstätten in Bezug auf die Elektromobilität, die den Großteil ihrer Gewinne nicht mit dem einmaligen Verkauf, sondern mit dem regelmäßigen Service von Fahrzeugen erwirtschaften. 

Die Stromkosten eines Elektrofahrzeugs bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20 kWh auf 100km liegen unterwegs und zu Hause bei etwa 8€ auf 100 km (0,40€/kWh) und mit eigener Photovoltaik bei 3€ (0,15€/kWh). Demgegenüber sind die Spritkosten eines Verbrenners von etwa 14€ auf 100 km (7 Liter Verbrauch bei 2€/l) bereits doppelt so hoch. Nach der wichtigen Berücksichtigung von Wartungskosten, Kfz-Steuern und Parkkosten, die für ein Elektroauto allesamt nahe der Nullgrenze liegen, bei einem Verbrenner jedoch nochmals mit etwa 14€ auf 100 km zu Buche schlagen, ergeben sich dreieinhalbmal so hohe Betriebskosten beim Verbrenner (28€ gegenüber 8€ auf 100 km). 

Selbst wenn die eine oder andere Zahl Schwankungen unterlegen ist: Das Ergebnis ist eindeutig, Verbrenner sind im Betrieb 3- bis 4-mal so teuer wie e-Autos!

Den etwas höheren Anschaffungspreis machen Elektroautos unabhängig von den Betriebskosten durch höhere Energieeffizienz und Lebensdauer bzw. Gesamtfahrleistung mehr als wett: Letztere liegt bei einem Elektroauto 2- bis 3-mal höher als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor - Elektroautos erzielen gut und gerne Laufleistungen von 300.000 bis 700.000 km. Daher auch der deutlich bessere Wiederverkaufswert. Weiter haben Elektromotoren kein Schaltgetriebe, auch keine Automatik und sind CO2-frei, leise & wartungsfrei. 



Quellen

www.goingelectric.de/stromtankstellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto

Umweltbundesamt, Kraftstoffverbrauch

Fahrzeugwartungsvorschriften bei Tesla

200 statt 1200 Teile